Die Musikszene der DDR war, trotz der politischen Beschränkungen, stets bestrebt, sich den internationalen Entwicklungen anzupassen. Ein entscheidender Faktor für die musikalische Vielfalt und den Klang der DDR-Bands war der Zugang zu westlichen Synthesizern.

Gründe für die Beliebtheit westlicher Synthesizer in der DDR:

  • Klangliche Vielfalt: Westliche Synthesizer boten eine deutlich größere Palette an Klängen und Effekten als die in der DDR produzierten Instrumente.
  • Technische Innovation: Die westliche Synthesizer-Industrie war technologisch führend und entwickelte kontinuierlich neue Instrumente mit erweiterten Funktionen.
  • Prestige: Der Besitz eines westlichen Synthesizers war ein Statussymbol und signalisierte eine gewisse Modernität und Offenheit für neue musikalische Entwicklungen.

Beschaffung und Nutzung

Die Beschaffung westlicher Synthesizer in der DDR war oft mit Schwierigkeiten verbunden. Musiker griffen auf verschiedene Methoden zurück, um an die begehrten Instrumente zu gelangen:

  • Private Kontakte: Viele Musiker hatten Kontakte zu Verwandten oder Bekannten im Westen, die ihnen Instrumente besorgten.
  • Tourneen: Bands, die im Westen spielten, nutzten die Gelegenheit, um dort Instrumente zu kaufen.
  • Schwarzmarkt: Auf dem Schwarzmarkt wurden westliche Synthesizer zu hohen Preisen gehandelt.

Auswirkungen auf die DDR-Musikszene

Der Einsatz westlicher Synthesizer hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die DDR-Musikszene:

  • Klangliche Modernisierung: Die DDR-Bands konnten ihren Sound modernisieren und sich internationaler anhören.
  • Experimentierfreudigkeit: Die neuen Klangmöglichkeiten ermutigten Musiker zu Experimenten und zur Entwicklung neuer Musikstile.
  • Überwindung von Grenzen: Westliche Synthesizer halfen dabei, die musikalischen Grenzen der DDR zu überwinden und einen Brückenschlag zur internationalen Musikszene zu schaffen.

Beliebte Synthesizer-Modelle in der DDR

Zu den beliebtesten Synthesizer-Modellen, die von DDR-Bands eingesetzt wurden, zählten:

  • Yamaha DX7: Dieser digitale Synthesizer war aufgrund seiner vielseitigen Klangmöglichkeiten und seiner Beliebtheit bei vielen Musikern ein besonders begehrtes Modell.
  • Roland Juno: Die Juno-Serie von Roland war für ihren warmen, analogen Klang bekannt und wurde ebenfalls häufig von DDR-Bands eingesetzt.
  • Moog Minimoog: Dieser klassische Analogsynthesizer war ein Synonym für fetten Bass und wurde von vielen Musikern geschätzt.

Fazit

Westliche Synthesizer spielten eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der DDR-Musikszene. Sie ermöglichten es den Musikern, ihren eigenen Sound zu finden und sich von der musikalischen Norm abzuheben. Die Begeisterung für diese Instrumente zeigt, wie wichtig der Austausch mit der westlichen Musikwelt für die DDR-Musiker war.