Der TIRACON 6V, der 1987 in der DDR auf den Markt kam, war der zweite und zugleich letzte in der DDR entwickelte Synthesizer.
Entwickelt und produziert wurde er vom VEB Automatisierungsanlagen Cottbus im Rahmen der Konsumgüterproduktion.
Mit seinem digitalen Prozessor U880 (Zilog Z80), einem polyphonen VCO, einem VCF mit regelbarer Resonanz und einem Sequenzer zählte der TIRACON 6V zu den fortschrittlichsten Synthesizern seiner Zeit in der DDR.
Trotz seiner technischen Ausstattung war der TIRACON 6V im Vergleich zu westlichen Synthesizern seiner Zeit nicht ganz konkurrenzfähig.
Zu seinen Einschränkungen zählten:
- Fehlende Anschlagdynamik der Tastatur
- Keine MIDI-Schnittstelle
- Relativ hoher Preis
- Geringe Stückzahl (ca. 2.000 Exemplare)
Trotz dieser Einschränkungen erfreute sich der TIRACON 6V großer Beliebtheit in der DDR.
Berühmte Musiker wie Silly, Polarkreis 18 und Elektronik nutzten den Synthesizer für ihre Musikproduktionen.
Heutzutage gilt der TIRACON 6V als begehrtes Sammlerstück und zeugt vom Einfallsreichtum und der Innovationskraft der Musikschaffenden in der DDR.
Neben seinen technischen Eigenschaften und seiner musikalischen Bedeutung ist der TIRACON 6V auch ein wichtiges Stück Zeitgeschichte.
Er symbolisiert die Bemühungen der DDR-Wirtschaft, trotz widriger Umstände auch im Bereich der Unterhaltungselektronik konkurrenzfähige Produkte zu entwickeln.
Der TIRACON 6V erinnert uns daran, dass Kreativität und Innovation auch unter schwierigen Bedingungen gedeihen können.