In der Welt der elektronischen Musik der DDR nimmt der Subharchord eine besondere Stellung ein. Entwickelt in den 1960er Jahren im Labor für akustisch-musikalische Grenzprobleme des Rundfunk- und Fernsehtechnischen Zentralamtes (RFZ) in Berlin-Adlershof, war er seiner Zeit weit voraus und gilt heute als legendäres Instrument und begehrtes Sammlerstück. Als Erfinder und Entwickler des Subharchord gilt Ernst Schreiber (1907 – 1980), der auch in allen Patentschriften als solcher eingetragen ist.
Im Gegensatz zum TIRACON 6V, der in einer größeren Stückzahl produziert wurde, war der Subharchord ein echtes Exotenprodukt.
**Mit nur sechs bis acht Exemplaren zählt er zu den rarsten Synthesizern der Welt.
Dieser geringen Stückzahl lagen mehrere Gründe zugrunde:
- Hoher Materialaufwand: Die Entwicklung und Produktion des Subharchords war aufgrund der komplexen Technik und der Verwendung hochwertiger Materialien sehr kostenintensiv.
- Manuelle Fertigung: Der Subharchord wurde in Handarbeit gefertigt, was den Produktionsprozess zeitaufwändig und teuer machte.
- Nischenprodukt: Der Subharchord war aufgrund seiner innovativen Klänge und seines komplexen Bedienkonzepts nicht für den Massengeschmack geeignet.
Trotz seiner geringen Verbreitung hatte der Subharchord einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung elektronischer Musik.
Seine innovativen Funktionen und sein einzigartiges Klangdesign inspirierten Musiker und Instrumentenbauer auf der ganzen Welt.
Zu den herausragenden Merkmalen des Subharchords zählen:
- Subharmonische Klänge: Der Subharchord war in der Lage, subharmonische Töne zu erzeugen, die in der Natur nicht vorkommen und für einen besonders mystischen und sphärischen Klang sorgten. Diese Funktion war einzigartig und trug maßgeblich zum unverwechselbaren Klangbild des Instruments bei.
- Vielseitiges Klangdesign: Der Subharchord verfügte über eine Vielzahl von Klangformungs- und Modulationsmöglichkeiten, die ihn zu einem sehr vielseitigen Instrument machten. Musiker konnten damit eine breite Palette von Klängen erzeugen, von sanften und sphärischen Klängen bis hin zu scharfen und perkussiven Sounds.
- Manuelle Bedienung: Der Subharchord wurde komplett manuell bedient, was dem Musiker eine hohe Kontrolle über den Klang ermöglichte. Dies erforderte zwar ein gewisses Maß an Geschick und Übung, bot aber gleichzeitig eine große Freiheit bei der Klanggestaltung.
Der Subharchord war mehr als nur ein Musikinstrument, er war ein Klanglabor und ein Tor zu neuen akustischen Welten.
Seine Entwicklung und sein Einsatz in der DDR zeugen vom Einfallsreichtum und der Kreativität der Musikschaffenden in dieser Zeit.
Der Subharchord erinnert uns daran, dass Innovation und bahnbrechende Ideen auch unter schwierigen Bedingungen entstehen können.
Heute ist der Subharchord eine Inspiration für Musiker und Klangkünstler auf der ganzen Welt.
Sein einzigartiger Klang und seine innovative Technik faszinieren nach wie vor und zeigen, dass der Erfindungsreichtum und die Kreativität der Menschen keine Grenzen kennen.