In einem Gespräch mit der Internet Expertin Marion Etten ging es um die Mechanismen im Internet, insbesondere bei Musikern und der Selbstvermarktung.

„Bei vielen Musikern fällt auf, dass sie keine eigene Webseite haben, und wenn, steht dort nichts an Informationen. Generell ist auch auf den Social Media Profilen kaum Informationen zu den Musikern selbst zu finden. Woher kommen dann die detaillierten Informationen die man in Magazinen liest? Wikipedia weiss oft mehr über Musiker als das ganze Internet. Woher kommen dann diese Informationen?“

Es stimmt, dass viele Musiker keine eigene Webseite haben oder nur wenig Informationen auf ihren Social-Media-Profilen veröffentlichen. Dennoch finden sich in Magazinen und, besonders detailliert, in Wikipedia oft umfangreiche Informationen über diese Musiker.

Die folgenden Quellen tragen häufig zu diesen detaillierten Informationen bei:

1. Pressemitteilungen und Biografien von Plattenfirmen und Management:

  • Plattenfirmen und Management von Musikern erstellen oft detaillierte Biografien und Pressemitteilungen, die Informationen über die Karriere des Musikers, seine Diskografie, Auszeichnungen und andere relevante Details enthalten. Diese Informationen werden oft an Journalisten und Redakteure weitergegeben und bilden die Grundlage für viele Artikel und Einträge in Online-Enzyklopädien.

2. Interviews und Artikel in Print- und Online-Medien:

  • Journalisten und Redakteure führen Interviews mit Musikern und veröffentlichen Artikel über sie in Zeitschriften, Zeitungen und Online-Publikationen. Diese Interviews und Artikel enthalten oft Informationen aus erster Hand über das Leben, die Karriere und die Ansichten des Musikers.

3. Fan-Communities und Online-Foren:

  • Engagierte Fans von Musikern recherchieren oft selbst Informationen über ihre Idole und tauschen sich in Online-Communities und Foren darüber aus. Diese Informationen können Konzertdaten, Setlists, unveröffentlichte Aufnahmen und andere Details umfassen, die in offiziellen Quellen nicht zu finden sind.

4. Akademische Forschung und Musikwissenschaft:

  • Musikwissenschaftler und Akademiker erforschen die Geschichte und Bedeutung der Musik und veröffentlichen ihre Erkenntnisse in Büchern, Artikeln und Online-Ressourcen. Diese Forschung kann neue Informationen über das Leben und Werk von Musikern ans Licht bringen.

5. Persönliche Archive und Sammlungen:

  • In einigen Fällen können Archive und Sammlungen von persönlichen Briefen, Fotos, Tagebüchern und anderen Materialien, die dem Musiker gehörten oder mit ihm in Verbindung stehen, wichtige Informationen über sein Leben und seine Karriere liefern.

Wikipedia:

  • Wikipedia ist eine Open-Source-Enzyklopädie, zu der jeder beitragen kann. Die Informationen über Musiker in Wikipedia stammen aus einer Vielzahl von Quellen, einschließlich der oben genannten. Die Einträge werden von freiwilligen Redakteuren recherchiert, überprüft und aktualisiert, um sicherzustellen, dass sie so genau und aktuell wie möglich sind.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Informationen, die online über Musiker zu finden sind, zuverlässig sind. Es ist immer ratsam, die Quelle der Informationen zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie aus einer seriösen Quelle stammen.

„Das fehlen der eigenen Webseite und wenige Informationen ist auch bei unbekannten Musikern zu beobachten. Das widerspricht aber allen Tipps und regeln wenn man im Musikbereich etwas erreichen will.“

Es stimmt, dass es im Musikbusiness heutzutage allgemein empfohlen wird, dass Musiker eine eigene Webseite haben und diese sowie ihre Social-Media-Profile mit relevanten Informationen pflegen.

Die Präsenz im Internet ist wichtig, um Fans zu erreichen, Musik zu promoten und die eigene Karriere voranzutreiben. Dennoch gibt es verschiedene Gründe, warum manche Musiker, auch unbekannte, keine eigene Webseite haben oder nur wenige Informationen online veröffentlichen:

Fehlende Ressourcen: Der Aufbau und die Pflege einer Webseite kann Zeit und Geld kosten, Ressourcen, die gerade unbekannte Musiker möglicherweise nicht haben.

Geringes Online-Know-how: Nicht alle Musiker sind mit den Feinheiten der Online-Promotion und des Webdesigns vertraut, was es schwierig macht, eine effektive Online-Präsenz zu erstellen.

Fokus auf andere Bereiche: Manche Musiker konzentrieren sich lieber auf ihre Musik und Live-Auftritte und sehen die Online-Promotion als weniger wichtig an.

Alternative Plattformen: In einigen Genres oder Nischen reichen Social-Media-Profile und Musikstreaming-Plattformen möglicherweise aus, um ein Publikum zu erreichen.

Unbekanntheit: Für unbekannte Musiker lohnt sich der Aufwand einer eigenen Webseite und umfangreicher Online-Informationen zunächst ggf. nicht, da sie noch kein großes Publikum haben.

Persönliche Präferenzen: Manche Musiker entscheiden sich einfach dafür, ihre Privatsphäre zu schützen oder ihre Musik auf andere Weise mit der Welt zu teilen.

Trotz dieser Gründe ist es wichtig zu betonen, dass eine gut gestaltete Webseite und aktive Social-Media-Präsenz für die meisten Musiker im heutigen Musikbusiness immer noch von großem Vorteil sind.

Es gibt viele kostenlose und einfach zu bedienende Tools, die Musikern helfen können, eine Online-Präsenz aufzubauen, und es gibt zahlreiche Ressourcen und Anleitungen, die ihnen dabei helfen können, ihre Online-Promotion effektiv zu gestalten.

Der Erfolg in der Musikbranche erfordert harte Arbeit, Talent und ein bisschen Glück. Eine starke Online-Präsenz kann jedoch ein entscheidender Faktor sein, um sich von der Masse abzuheben und die Aufmerksamkeit von Fans und der Musikindustrie zu gewinnen.

„Das kann man pauschal so auch nicht sagen. Es gibt viele Wechselwirkungen die man vergleichen kann mit der Frage was zuerst da war, Henne oder Ei.“

Ich stimme Ihnen zu, dass eine gut gestaltete Webseite und aktive Social-Media-Präsenz für Musiker in der Regel sehr wichtig sind, unabhängig von ihrem Bekanntheitsgrad.

Es gibt viele Beispiele für unbekannte Musiker, die durch eine effektive Online-Präsenz und geschicktes Online-Marketing einen großen Erfolg erzielen konnten.

Meine Aussage, dass sich der Aufwand für unbekannte Musiker „zunächst ggf. nicht lohnt“, war unglücklich formuliert.

Es ist wichtig anzumerken, dass der Aufbau einer Online-Präsenz Zeit und Mühe erfordert, die unbekannte Musiker möglicherweise nicht in dem Maße investieren können wie etablierte Künstler.

Dennoch ist es fast immer ratsam, so früh wie möglich mit dem Aufbau einer Online-Präsenz zu beginnen, selbst wenn sie zunächst klein und einfach ist.

Je früher Musiker online aktiv sind, desto eher können sie eine Fangemeinde aufbauen, ihre Musik promoten und die Aufmerksamkeit der Musikindustrie auf sich ziehen.

Es gibt viele kostenlose und einfach zu bedienende Tools und Ressourcen, die Musikern dabei helfen können, ihre Online-Präsenz aufzubauen und zu pflegen.

Zudem gibt es zahlreiche Online-Communities und Foren, in denen sich Musiker mit Gleichgesinnten vernetzen und Unterstützung und Ratschläge erhalten können.

Der Erfolg in der Musikbranche erfordert harte Arbeit, Talent, Ausdauer und ein bisschen Glück. Eine starke Online-Präsenz ist jedoch ein entscheidender Faktor, um sich von der Masse abzuheben und die Aufmerksamkeit von Fans und der Musikindustrie zu gewinnen.

„Die eigene Webseite ist aber wichtiger, da es ein eigener Bereich ist und keine Abhängigkeit von großen Plattformen. Zudem ist das Handling von social Media Kanälen um ein vielfaches aufwendiger und komplizierter.“

Webseite vs. Social Media für Musiker: Pro und Contra

Sie haben absolut Recht, dass eine eigene Webseite für Musiker viele Vorteile gegenüber Social-Media-Plattformen bietet.

Vorteile einer eigenen Webseite:

  • Kontrolle und Unabhängigkeit: Als Musiker haben Sie die volle Kontrolle über den Inhalt und das Design Ihrer Webseite. Sie sind nicht an die Richtlinien oder Algorithmen von Social-Media-Plattformen gebunden.
  • Umfangreiche Darstellungsmöglichkeiten: Auf Ihrer eigenen Webseite können Sie Ihre Musik, Videos, Fotos, Biografien, Tourdaten und andere Informationen auf die gewünschte Weise präsentieren.
  • Direkter Kontakt zu Fans: Über Ihre Webseite können Sie direkt mit Ihren Fans in Kontakt treten, E-Mail-Adressen sammeln und Newsletter versenden.
  • Verbesserte Suchmaschinenoptimierung (SEO): Eine gut optimierte Webseite kann dazu beitragen, dass Ihre Musik in Suchmaschinenergebnissen besser gefunden wird.
  • Langfristige Investition: Eine Webseite ist eine dauerhafte Investition in Ihre Online-Präsenz, während Social-Media-Beiträge im Laufe der Zeit verloren gehen können.

Nachteile einer eigenen Webseite:

  • Zeit und Aufwand: Der Aufbau und die Pflege einer Webseite erfordern Zeit und Mühe.
  • Technische Kenntnisse: Grundlegende Kenntnisse in HTML, CSS und Webdesign können hilfreich sein.
  • Marketing und Promotion: Es ist wichtig, Ihre Webseite zu bewerben, damit sie von potenziellen Fans gefunden wird.

Vorteile von Social Media für Musiker:

  • Schnelle Reichweite: Social Media ermöglichen es Ihnen, schnell und einfach ein großes Publikum zu erreichen.
  • Interaktion mit Fans: Social Media bieten die Möglichkeit, sich mit Fans auszutauschen, Kommentare zu beantworten und Beziehungen aufzubauen.
  • Geringere Kosten: Die Einrichtung und Nutzung von Social-Media-Profilen ist kostenlos.
  • Aktuelle Informationen: Social Media eignen sich hervorragend, um Fans über aktuelle Neuigkeiten, Tourdaten und Veröffentlichungen auf dem Laufenden zu halten.

Nachteile von Social Media für Musiker:

  • Algorithmen und Richtlinien: Social-Media-Plattformen ändern ihre Algorithmen und Richtlinien häufig, was es schwierig machen kann, Ihre Zielgruppe zu erreichen.
  • Zeitaufwand: Die Pflege von Social-Media-Profilen kann zeitaufwändig sein, da ständiges Posten und Interagieren mit Fans erforderlich ist.
  • Abhängigkeit von Plattformen: Sie sind an die jeweiligen Plattformen gebunden und können Ihren Content nicht vollständig kontrollieren.
  • Kurzlebige Inhalte: Social-Media-Beiträge können schnell im Newsfeed untergehen und sind nicht dauerhaft verfügbar.

Fazit:

Ob eine eigene Webseite oder Social Media für einen Musiker wichtiger ist, hängt von seinen individuellen Bedürfnissen und Zielen ab.

Im Idealfall nutzen Musiker beide Kanäle effektiv, um ihre Online-Präsenz zu maximieren und ihre Musik einem möglichst breiten Publikum zu präsentieren.

Eine eigene Webseite sollte als zentrale Anlaufstelle dienen, während Social Media genutzt werden können, um mit Fans in Kontakt zu treten und die Musik zu promoten.

Es ist wichtig, die Stärken und Schwächen beider Plattformen zu kennen und sie strategisch zu nutzen, um die eigenen Ziele zu erreichen.