Das Yamaha TG500 ist ein Tongenerator (Soundmodul) des japanischen Herstellers Yamaha, der erstmals im Winter 1992 auf den Markt kam. Es handelte sich um die Rackmount-Version des Synthesizers Yamaha SY85.
Hier sind einige wichtige Informationen zum Yamaha TG500:
Kernfunktionen und Klangerzeugung:
- AWM2 Synthese: Der TG500 nutzte Yamahas Advanced Wave Memory 2 (AWM2) Klangerzeugung, die auf hochwertigen gesampelten Wellenformen basiert. Dies ermöglichte eine breite Palette an Klängen, von akustischen Instrumenten bis hin zu Synthesizer-Sounds.
- 64-fache Polyphonie: Eine der herausragendsten Eigenschaften des TG500 war seine 64-stimmige Polyphonie, was für die damalige Zeit sehr fortschrittlich war und komplexe Arrangements ohne Klangaussetzer ermöglichte.
- Multitimbralität: Das Modul war multitimbral, was bedeutete, dass es mehrere verschiedene Sounds gleichzeitig über unterschiedliche MIDI-Kanäle spielen konnte.
- Effekte: Der TG500 verfügte über zwei unabhängige Effektblöcke mit einer Vielzahl hochwertiger Effekte, darunter auch lizenzierte Aphex Aural Exciter für zusätzliche Obertöne.
- Performances: Im Performance-Modus konnten bis zu vier Voices (Klangfarben) miteinander kombiniert werden, inklusive detaillierter Einstellungen für Panorama, Anschlagsdynamikbereich, Effektrouting, Lautstärke und Filter.
Speicher und Erweiterung:
- Interner Speicher: Der TG500 verfügte über einen internen Speicher für Presets und User-Sounds.
- ROM- und RAM-Karten: Das Gerät bot vier Steckplätze für zusätzliche ROM- und RAM-Karten, um das Klangrepertoire und den Sample-Speicher zu erweitern.
- Sample-RAM-Erweiterung: Optional konnte der TG500 mit bis zu 1 MB nicht-flüchtigem Sample-RAM (SYEMB06 Module) erweitert werden, wodurch geladene Samples auch nach dem Ausschalten erhalten blieben. Zusätzlich konnten 2 x 1MB SIMMs eingebaut werden, deren Inhalt jedoch beim Ausschalten verloren ging.
Bedienung:
- Die Bedienung des TG500, typisch für Yamaha-Synthesizer dieser Ära, konnte als nicht immer intuitiv empfunden werden, da nur wenige Bedienelemente direkt zugänglich waren.
- Die sogenannten „Quick Edit Modes“ ermöglichten jedoch einen schnellen und einfachen Zugriff auf wichtige Parameter von Voices und Performances.
- Für detailliertere Klangbearbeitungen standen natürlich alle Syntheseparameter zur Verfügung.
Klangcharakteristik:
- Der Klang des TG500 wurde oft als druckvoll (punchy) und qualitativ hochwertig beschrieben.
- Obwohl die internen Samples (2-6 MB) keine extrem realistischen Naturinstrumente boten, wurde der Gesamtklang als fantastisch eingeschätzt.
- Besonders die Filter des TG500 wurden für ihre Qualität und Vielseitigkeit gelobt, die auch das Emulieren druckvoller FM-Klänge ermöglichten.
- Die Drum-Sounds im TG500 wurden im Vergleich zu früheren Yamaha-Modellen (z.B. SY77) als deutlich besser und brauchbarer angesehen.
Heutige Relevanz:
- Auch heute noch gilt der Yamaha TG500 unter Kennern als empfehlenswertes Soundmodul, das mit etwas Glück zu erschwinglichen Preisen erhältlich ist.
- Im Internet sind zahlreiche Sounds für den TG500/SY85 verfügbar, die per MIDI geladen werden können.
- Für Liebhaber des 90er-Jahre-House-Sounds kann der TG500 eine platzsparende und preisgünstige Alternative darstellen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Yamaha TG500 ein leistungsstarkes und vielseitiges Soundmodul seiner Zeit war, das sich durch seine hohe Polyphonie, die AWM2-Klangerzeugung und die Erweiterungsmöglichkeiten auszeichnete. Auch wenn die Bedienung nicht immer einfach war, bot es eine breite Palette an qualitativ hochwertigen Klängen und ist auch heute noch für Musiker interessant.