Okay, Newcomer-Bands, schnallt euch an. Hier kommt eine Wahrheit, die euch niemand auf dem Silbertablett serviert, weil sie unbequem ist und nicht ins glänzende Bild vom „geförderten Talent“ passt: Wenn ihr es irgendwie könnt, bezahlt alles selbst. Ja, wirklich alles. Von der Demo-Aufnahme über das Bandshirt bis hin zur Miete für den Proberaum, der nach feuchtem Hund und schlechten Entscheidungen riecht.

Warum? Weil jede Form von „Hilfe“ von außen – insbesondere staatliche oder institutionelle Förderungen – meistens mit unsichtbaren Fäden kommt, die sich später als Fesseln entpuppen. Und weil der Weg, den diese „Förderung“ nimmt, oft über weite Strecken nur von dem einen Typen im grauen Rollkragenpulli verstanden wird, der auf der Webseite unter „Transparenzbeauftragter“ firmiert, aber eigentlich nur Däumchen dreht.

Die „Schwach“-Stelle der Förderung

Das ist jetzt böse, aber nicht unwahr: Alles, was gefördert wird, ist oft mit einem Stigma behaftet. Nicht immer, aber überraschend oft. Manchmal muss man sich so sehr an die Kriterien des Fördertopfes anpassen, dass die Musik am Ende klingt, als hätte sie eine staatliche Kommission komponiert. Oder, noch schlimmer: Es ist die Art von „Kunst“, die nur von zehn Leuten wirklich verstanden und von weiteren 500 mit gähnender Höflichkeit applaudiert wird, weil sie vom Finanzamt als „kulturell wertvoll“ deklariert wurde.

Die Wahrheit ist: Wenn deine Musik wirklich zündet, brauchst du keine Millionen-Förderung. Wenn sie genial ist, zahlt jemand anders dafür. Wenn sie aber nur „ganz nett“ ist, ist die Förderung ein bequemes Kissen, auf dem man es sich gemütlich machen kann, bis die Realität einen unsanft weckt. Fördermittel sind oft ein Puffer für das Mittelmaß, nicht der Katalysator für das Außergewöhnliche. Und mal ehrlich: Wollt ihr als die Band bekannt sein, die „mit der Förderung“ groß geworden ist? Oder als die, die einfach nur verdammt gute Musik macht?

Der grüne Drache des Neides

Und dann ist da noch die Sache mit dem Neid. Oh, der Neid! Er ist grün, er ist hässlich, und er schläft nie. Sobald bekannt wird, dass ihr auch nur einen Cent aus einem Fördertopf gezogen habt, könnt ihr euch darauf verlassen, dass die Kommentare in den Band-Foren und Proberaum-Fluren losgehen: „Typisch, die haben ja eh nur die Förderung bekommen, weil sie X oder Y kennen.“ „Das Auswahlverfahren ist sowieso intransparent!“ „Wir haben uns auch beworben und nichts bekommen, obwohl unsere Musik viel besser ist!“

Vergesst es. Die, die leer ausgehen (und das sind die meisten, denn Fördertöpfe sind leider keine unendlichen Brunnen), betrachten den gesamten Prozess als eine Farce. Eure Musik mag das nächste große Ding sein, aber der Stempel „gefördert“ überdeckt für viele sofort den Glanz. Ihr zieht euch den Zorn derer zu, die sich unfair behandelt fühlen – und die sind Legion. Und dieser Zorn nagt an euch, an eurer Reputation und manchmal sogar an eurer eigenen Motivation.

Die goldene Regel: Mach es selbst, oder lass es!

Die beste Lehre, die ihr als junge Band ziehen könnt: Seid autark.

  1. Investiert in euch selbst: Jeder Cent, den ihr für euer Equipment, eure Aufnahmen oder euer Marketing aus eigener Tasche (oder hart erspielten Gigs) bezahlt, ist ein Cent, den ihr nicht erklären müsst. Und es fühlt sich besser an, glaubt mir.
  2. Qualität spricht für sich: Wenn eure Songs wirklich gut sind, wenn eure Live-Performance rockt und eure Vision klar ist, werdet ihr nicht auf Förderungen angewiesen sein. Ihr werdet Fans finden, die bereit sind, für eure Musik zu bezahlen.
  3. Haltet die Kontrolle: Wer alles selbst finanziert, ist niemandem Rechenschaft schuldig. Ihr müsst keine Quoten erfüllen, keine Bürokratie bedienen und keine Kompromisse eingehen, nur um den Förderrichtlinien zu entsprechen. Eure Kunst bleibt eure Kunst.
  4. Der Stolz ist unbezahlbar: Es gibt nichts Befriedigenderes, als zu wissen, dass ihr es aus eigener Kraft geschafft habt. Jeder kleine Erfolg ist hart erarbeitet und nicht geschenkt. Und der Respekt, den ihr euch damit verdient, ist weit mehr wert als jeder Förderbetrag.

Also, wenn ihr wirklich erfolgreich sein wollt und nicht nur ein paar nette Brosamen vom Tisch der „Kulturförderung“ abgreifen wollt: Geht den harten Weg. Es ist der ehrlichste. Und am Ende des Tages ist es der, der euch wirklich voranbringt.


Was denkst du, ist dieser Rat zu zynisch, oder ist er die schonungslose Wahrheit des Musikgeschäfts?